Von Peter Pan bis hin zu Puer Aeternus: Das ewige Kind in uns

Seit den 20 Jahrhundert hat sich ein zunehmender Trend abgezeichnet: Der Trend zur ewigen Jugend. Dieser Trend fällt in den archetypischen Bereich des "puer aeternus". Der lateinische Begriff setzt sich aus "Puer" für Junge und "Aeternus" für Ewigkeit zusammen, und wurde durch den Schweizer Psychoanalytiker Carl Jung bekannt gemacht. 

Die Worte selbst stammen jedoch aus einem Gedicht mit dem Titel "Metamorphosen" des Dichters Ovid. In der Literatur wird "Puer Aeternus" als eine Art Kindgott betrachtet, der mit der Göttin der Vegetation in Verbindung gebracht wird. Dadurch wird bereits eine positive Qualität des "Puer" deutlich, da er für Vitalität, Kreativität und Neugierde steht. 

In der heutigen Zeit ist das Verhalten des "Puer" auch als das "Peter Pan-Syndrom" bekannt, was bereits auf die mögliche Problematik des "Puer Aeternus" hinweist: nämlich die Unfähigkeit oder das nicht wollen erwachsen zu werden.

ARCHETYPEN

Bevor wir uns jedoch die Archetypen genauer anschauen, sollten wir ein grundlegendes Verständnis für sie entwickeln. Archetypen sind zeitlose Verhaltensmuster, Gefühle und Werte, die tief in unserer Natur verwurzelt sind. Sie existieren in einem Bereich, der weder von Zeit noch Raum bestimmt wird. Daher finden sich die gleichen archetypische Strukturen in allen Kulturen und Generationen wieder. Archetypen manifestieren sich in der Literatur, Mythologie und der modernen Kultur und haben einen starken Einfluss auf uns.

Wenn du einen guten Film ansiehst, bestimmte Musik hörst oder Kunst betrachtest, wird eine Energie freigesetzt, die in dir eine bestimmte Lebendigkeit hervorrufen kann. Dies ist oft ein Hinweis auf das Vorhandensein einer archetypsichen Energie. Ebenso könntest du im Bann eines Archetyps sein, wenn du Suchverhalten zeigst und dieser Archetyp wird oft als der "hungrige Geist" bezeichnet. Ein weiteres klassisches Beispiel sind Momente völliger Willensstärke, bei denen der Krieger-Archetyp schnell erkennbar ist.

Archetypen sind vielfältig und unerschöpflich. Die Benennung der Archetypen liegt in unserer Verantwortung, doch ihre Strukturen sind in der Natur verwurzelt. Daher sollten Archetypen nicht als menschliche Erfindung, sondern als natürliche Phänomene betrachtet werden, denen wir versuchen, Namen zu geben. Dabei ist zu beachten, dass die Abgrenzung zwischen verschiedenen Archetypen fließend ist. Die beobachteten Dynamiken können zu bestimmten Archetypen gehören, müssen es jedoch nicht zwangsläufig tun.

VERSCHIEDENE TYPEN DES PUER

Zurück zum Puer Aeternus. Es scheint unterschiedliche Ausprägungen des Puer Aeternus zu geben:

Der Abenteurer: Dieser Typ strebt nach Vergnügen und Adrenalin, führt ein impulsives Leben und weigert sich, sich an Verpflichtungen zu binden, die seine Freiheit einschränken könnten. Oft werden sie von anderen bewundert, weil sie den Mut aufbringen, Dinge zu tun, die andere sich nicht trauen oder erlauben. Es scheint, als würden sie das Leben in vollen Zügen genießen und dabei eine gewisse Erfüllung finden. Doch hinter den Kulissen erkennt man früher oder später die innere Leere. Was in den 20ern vielleicht für die Persönlichkeitsentwicklung notwendig war, kann in den 30ern überholt sein. Das Leben und die Lebenserfahrung fordern eine neue Richtung.

Der Zurückgezogene: Dieser Puer Aeternus zieht sich komplett zurück und lebt hauptsächlich in der digitalen & phantasie Welt. Seine Abenteuer erlebt er durch Computerspiele und er sehnt sich nach alten Zeiten der Kindheit. Absolute Nostalgie. Passivität bestimmt sein Leben, er verbringt übermäßig viel Zeit zuhause und führt einen ungesunden Lebensstil. Ähnlich wie der abenteuerliche Typ vermeidet er jegliche Verantwortung, während seine Aktivitäten Bequemlichkeit bieten. Möglicherweise wohnt dieser Typ auch in seinen 30ern noch bei seinen Eltern.

PROVISORISCHES LEBEN

Beide dieser Typen führen jedoch ein vorläufiges Leben. Sie hegen Vorstellungen von einer besseren Zukunft, doch sie setzen keine Schritte in diese Richtung.

Zitat von C.G. Jung: "Er ist nie etwas anderes als eine Vorstellung von etwas, das man sich wünscht und erhofft." Dies verdeutlicht, dass der Puer nicht das reale Leben lebt, sondern in einem Zustand gefangen ist, in dem er Fantasie über Realität bevorzugt. Er hegt ständig Gedanken wie "Was wäre, wenn..." und hofft, dass sich mit der Zeit Dinge von selbst erledigen werden. Er lebt in einem chronischen Zustand des Wartens, und der Glaube an die Zeit verhindert abrupte Veränderungen. Der Gedanke "Mit der Zeit wird sich das Problem von selbst lösen, ohne dass ich einen Finger rühren muss" ist hinderlich und muss vom Puer überwunden werden, um Veränderungen in sein Leben zu bringen.

Ein weiterer häufiger Trick, den viele Pueri Aeterni anwenden, besteht darin zu glauben, dass die Umsetzung ihrer Ideen lediglich eine intellektuelle Übung ist. Sie haben klare Vorstellungen davon, wie ihre Ideen umgesetzt werden könnten, doch wenn es darum geht, diese tatsächlich in die Realität umzusetzen, scheint plötzlich nichts zu passieren. Sie haben einen gut durchdachten Plan, sind voller Begeisterung, aber am Ende täuschen sie sich selbst und auch ihre Mitmenschen.

Allerdings müssen wir unsere Perspektive erweitern. Von außen mag der Puer wie ein gestandener Mann erscheinen. Er hat vielleicht einen gut bezahlten Job, eine Familie und ein Haus. Dennoch hat er eventuell einen Job gewählt, der zu einem früheren Zeitpunkt die richtige Entscheidung war. Doch dann ändert sich die Situation, und er spürt, dass seine Inspiration auf ein anderes Ziel ausgerichtet ist. Aus Bequemlichkeit und aus Angst, die vermeintliche Sicherheit zu verlieren, bleibt er bei seinem alten Job. In solchen Momenten unterdrückt er die innere Stimme, die ihn zu etwas anderem ruft. Wie der andere Puer träumt er von unzähligen Möglichkeiten, doch er bleibt in der Stagnation. Dies führt im Laufe der Zeit zu einer stillen Verzweiflung, die die Stimmung allmählich beherrscht.

Ein weiteres typisches Merkmal des Puers ist, seine Mutterfigur auf seinen Partner zu projizieren. Jung sagte einmal über einen solchen Mann: "Er rollte sich in seinem Körbchen zusammen wie ein netter kleiner Hund und bewegte sich nie wieder." Der gewählte Partner ist oft eine dominante Frau, die den Mann verschlingt. Einerseits beschwert sich die Frau über die Untätigkeit und Impotenz des Mannes, doch wenn er versucht, sich zu entfalten, wird er daran gehindert. Dieses Muster findet sich auch in den Archetypen der Verschlingenden Mutter wieder, über den wir später noch erfahren werden. 

Der Puer lebt in seinen Fantasien. Er möchte keinesfalls die Bequemlichkeit und “Freiheit” seines gegenwärtigen Lebens aufgeben. Obwohl er Pläne schmiedet und diese mit anderen teilt, bleibt die Umsetzung in weiter Ferne. Er verstrickt sich in ein Netz von Vor- und Nachteilen seiner Entscheidungen und verliert sich in einem Labyrinth aus gedanklichen Irrwegen, aus dem er nicht herausfinden kann. Dies ist häufig eine philosophische Frage, ähnlich einem Koan, zu der es keine rationale Antwort gibt. Das Grübeln allein wird nicht weiterhelfen. In solchen Situationen findet man die Antwort nicht in der rationalen Analyse von Fakten, sondern im Befolgen der eigenen Neugierde.

INDIVIDUATION

Wenn er nicht in Aktion tritt, entwickelt sich eine innere Widerstandskraft, die im Laufe der Zeit zu inneren Verstimmungen führen kann. Marie Louise von Franz spricht von einer negativen Individuation. Individuation ist ein generativer Prozess der Psyche, der allmählich zur Verschmelzung von Bewusstsein und Unbewusstem führt. Dieser Prozess bringt die gegensätzlichen Kräfte zusammen und erzeugt ein Gefühl der Ganzheit und Erfüllung. Diese Entwicklung findet in unserem inneren Reich statt, ob wir es wollen oder nicht, da wir untrennbar mit ihr verbunden sind. Es handelt sich um eine natürliche Evolution und wird auch häufig mit Selbst-Verwirklichung gleichgesetzt. Wobei hier gesagt werden muss das Selbst-Verwirklichung häufig durch den Antrieb von Ego-Komplexen getrieben wird. Das verlangen nach Verbesserung seiner Fähigkeiten und Qualitäten um seinen eigenen und anderer Erwartungen gerecht zu werden. Individuation hingegen ist ein natürlicher Prozess was voran getrieben wird von einen objektiven Teil der Psyche. Objektiv deutet hier daraufhin das es ausserhalb unserer persönlichen Tagesordnung liegt.  

Eine negative Individuation tritt ein, wenn sie gegen den Willen des Ego-Komplexes geschieht und eventuell versucht wird zu unterdrücken. Dies erzeugt Spannungen, die zur Selbstzerstörung führen, anstatt zu einer generativen Persönlichkeitsentwicklung beizutragen.

Der insgeheime Ruf des Puers ist in vielen Fällen nach einem Leben, das tief verwurzelt ist und über Oberflächlichkeiten hinausgeht, welches Bedeutung innewohnt.

“Wenn du es ablehnst und nicht akzeptierst, dann wächst es gegen dich, … und dann ist es dein eigenes inneres Wachstum, das dich zerstört.” - Marie-Louise von Franz

Die Angst des Puer

Doch was verursacht die Widerstandsfähigkeit, den Ruf eines neuen Lebens zu akzeptieren? Warum fällt es dem Puer Aeternus so schwer, erwachsen zu werden?

Einer der Gründe liegt in der Wahrnehmung. Der Puer nimmt die Masse wahr, den Durchschnittsmenschen, aber oft übersieht er die Einzigartigkeit, die Tiefe und die Besonderheiten, die in der Menge verborgen sind. Dennoch ist diese Wahrnehmung nicht gänzlich unrichtig. Es besteht die reale Gefahr, ungesunde Gewohnheiten, die Schwere des Alltags und die Sinnlosigkeit, die oft in der Masse vorherrschen, als seine eigenen zu übernehmen.

Dies ist etwas, was man in zynischen Desillusionierung erkennen kann. Das Leben entspricht nicht den erhofften Erwartungen, und in der Folge schrumpft der Geist, die Lebensenergie weicht zurück, Inspirationen verlassen den Alltag, und die Person wird zynisch. Wo zuvor vielleicht magisches Denken vorhanden war, schlägt die Stimmung ins genaue Gegenteil um: vollständiger Rationalismus und eine Abspaltung des jugendlichen Geistes.

Das wirft eine wichtige Frage auf:

"Wie ist es möglich, dass Menschen aus dem kindlichen Paradies, in dem sie in enger Verbindung mit ihrer wahren Natur stehen, gelangen und nicht völlig desillusioniert und zynisch werden?" – Marie-Louise von Franz

Teilweise geht es darum, sich den Erwachsenen anzuschließen, jedoch nur in Maßen. Eine übermäßige Anpassung und zu viel Erwachsensein würde dazu führen, dass man lediglich zu einem Massenmenschen wird, während das vollständige Vermeiden bedeuten würde, weiterhin dem Bann des Puer Aeternus zu erliegen. Beide Extreme stehen für eine negative Individuation. Der generative Ansatz liegt daher in der Ausgewogenheit.

In ihrem Buch “The Problem of the Puer Aeternus” erzählt Marie-Louise von Franz die Geschichte eines Schriftstellers, der sich in psychoanalytische Behandlung begibt. Nach der Behandlung berichtet der Klient:

"Sie haben meine Dämonen vertrieben, aber gleichzeitig haben Sie auch meine Engel vertrieben!" – Marie-Louise von Franz

Dies verdeutlicht das Risiko des Erwachsenwerdens und möglicherweise die weitgehend unbewusste Angst des Puers.

Der Archetyp der Verschlingenden Mutter

Warum gerät überhaupt jemand in den Bann des Puer Aeternus?

Der Puer Aeternus ist das innere Kind im Erwachsenen, das sich davor drückt, erwachsen zu werden, Verantwortung zu übernehmen und sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Stattdessen erwartet er, dass andere Menschen, oft seine Eltern, all seine Probleme lösen.

Dieses innere Kind befindet sich hauptsächlich im Einflussbereich seiner Eltern, wobei der Puer besonders von der mütterlichen Energie gefangen ist. Hier ist der Bezug auf den Archetypen der Mutter gemeint.

Im Gegensatz dazu stellt der Archetyp des Vaters oft den Ruf zum Erwachsenwerden dar, die Aufforderung, in die Welt hinauszutreten. Er verkörpert Disziplin und Strenge. Im Rider-Waite Tarot Deck wird der Vater durch die Karte des Herrschers dargestellt, welche eine hohe Autoritätsperson symbolisiert und zur Disziplin und Selbstbeherrschung ermutigt.

Diese Karte ist mit starker männlicher Energie verbunden und steht für Durchsetzungsvermögen, Handlungsfähigkeit und die Fähigkeit, die Kontrolle zu übernehmen. Der Thron repräsentiert Stabilität und Sicherheit, ein solides Fundament, auf dem eine vielversprechende Zukunft aufgebaut werden kann. Diese Bedeutung steht im klaren Kontrast zum Puer, da sie das verkörpert, was im Leben des Puers oft fehlt.

Wir assoziieren die Mutter in der Regel mit Liebe, Geborgenheit und Vertrauen, da sie uns das Leben schenkt, uns ernährt und beschützt. Der Vater hingegen führt uns in die äußere Welt, während die Mutter der Rückzugsort in unsere innere Welt ist, in die Welt der Fantasien und Gemütlichkeit. Im Schoß der Mutter können wir uns völlig fallenlassen. Die Qualitäten der Mutter finden wir nicht nur in der buchstäblichen Mutter, sondern vor allem in allem, was uns Vergnügen, Ablenkung und Entspannung bietet.

Jeder Archetyp hat jedoch ein dunkles Gegenstück, und neben der fürsorglichen Mutter existiert auch die verschlingende Mutter. Diese wird häufig symbolisch als Schlange dargestellt. Sie verkörpert die Qualität der Mutter, die ihr Kind nicht loslassen möchte, da dies bedeuten würde, einen Teil von sich selbst freizugeben, was für jede fürsorgliche Mutter ein schwieriger Prozess ist.

Und genau hier liegt das Problem des ewigen Jungen. Er befindet sich in einer Position, in der er die Fürsorge der archetypischen Mutter nicht aufgeben möchte. Er strebt kontinuierlich nach diesem Komfort. Ein großer Teil seiner Zeit wird darauf verwendet, das Gefühl des Mutterleibs wiederzubeleben. Er möchte nichts tun, keine Verantwortung übernehmen und stattdessen ein rein hedonistisches Leben führen. Der Einfluss des Archetyps der verschlingenden Mutter kastriert den Jungen förmlich, und er bleibt für Ewigkeiten zu Hause und keine Frau die er begegnet ist gut genug für die Mutter. Unter diesem Einfluss ist keine persönliche Weiterentwicklung möglich.

In extremen Fällen sieht es so aus, dass er mit 40 Jahren noch bei seiner Mutter lebt, keinen Job hat, Computerspiele spielt und keine Frauen kennenlernt. Seine innere Welt wird von Bequemlichkeit und einer heimlichen Angst vor dem äußeren Leben dominiert. Es ist ein trauriges Bild eines Mannes.

Den Bann brechen

Einerseits sehnen wir uns nach dem Leben des Puers, sei es das gemütliche oder das abenteuerliche. Andererseits streben wir danach, tiefe Beziehungen zu schaffen, unser Leben in die Hand zu nehmen und etwas aufzubauen. Diese Dualität ist grundlegend im Leben. Es existieren stets zwei gegensätzliche Tendenzen, die wir akzeptieren und deren Spannung wir halten müssen. Ansonsten leben wir ein ungesundes einseitiges Leben, dass den natürlichen Fluss unserer Lebenskraft einschränkt. Beide Pole bringen wichtige Qualitäten mit sich: die jugendliche Neugier und die hinterfragende, rebellische Natur auf der einen Seite, und auf der anderen Seite die Verantwortung, Disziplin und die Fähigkeit, Pläne in die Realität umzusetzen, auch wenn sie langweilige Aufgaben beinhalten.

Marie-Louise von Franz sagte: "Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ein Mann, wenn er aus dieser Art von Jugendneurose herauskommt, dann durch Arbeit." Der Puer muss daher Disziplin aufbringen, jedoch nicht unbedingt die Disziplin von äußeren Zwängen, sondern die, die aus seiner inneren Autorität erwächst. In der Psychologie spricht man hier vom "Locus of Control" oder im Deutschen von der "Kontrollüberzeugung". Es handelt sich um eine selbstauferlegte Disziplin und das Selbstbewusstsein, die Kontrolle über den Verlauf des Lebens zu haben. Dies kann entwickelt werden, wenn der Puer etwas findet, das für ihn von großer Bedeutung ist. Hierbei kann auch von einer inneren Bestimmung gesprochen werden, die für ihn tiefgreifende Bedeutung hat. Diese Bestimmung muss jedoch zuerst entdeckt werden.

Initiation von Pinnochio 

So sieht man zum Beispiel in der Geschichte von Pinnochio das er durch eine Initiation durchläuft die ihn aus den Puer Bann befreit. Er rettet seinen Vater aus dem Bauch eines Wales. Das Besondere daran ist, dass es sein Vater ist, der Archetypus des äußeren Lebens und der Autorität. Damit rettet er nicht nur seinen Vater, sondern bringt auch seine innere Autorität ins Bewusstsein. Diese Symbolik spiegelt sich darin wider, dass sich etwas in den Tiefen des Meeres befindet und dort gefangen ist. Das Meer kann als Symbol des Unterbewussten betrachtet werden, während der Vater für Autorität steht. Der Wal repräsentiert etwas Primitives und Animalisches, was unsere Neigung zum Komfort und Vergnügen symbolisiert, ein archaischer Trieb im Puer, der es ihm schwer macht, in Kontakt mit seiner inneren Autorität zu treten, die in der Regression des Unbewussten verborgen ist (in den Tiefen des Meeres).

Pinocchio inside the whale, by Roberto Innocenti, 1988

Die Initiation, die ihn aus dem Bann des Puer befreit, erfolgt durch einen Ruf von großer Bedeutung - das Retten seines Vaters. Im realen Leben geschieht etwas von tiefgreifender Bedeutung, das den Puer ins Erwachsenenleben bringt. Mit einem Sinn für tiefe Bedeutung scheint das Risiko, in ein zynisches Leben abzugleiten, geringer zu sein, was, wie bereits erwähnt, eine Gefahr beim Erwachsenwerden darstellt. Durch die Verbindung mit der Bedeutung kommt man in Berührung mit seiner inneren Welt, in der man Lebenskraft, Neugierde und den Enthusiasmus findet, das Leben in seiner Fülle zu leben.

Der Puer Aeternus repräsentiert eine wichtige Facette der menschlichen Psychologie, die unser Streben nach Jugend und Unsterblichkeit widerspiegelt. Dabei stellt er eine komplexe Herausforderung für die persönliche Entwicklung dar. Der erste und entscheidende Schritt, um den Bann des Puer Aeternus zu brechen, ist das bewusste Erkennen der Muster, die unser Leben bestimmen, und die Bereitschaft, deren Auswirkungen auf unser inneres und äußeres Leben zu verstehen. Nur wenn wir uns dieser Muster bewusst sind, schaffen wir Raum für eine Neuausrichtung und können damit beginnen, uns aus diesem vorläufigen Zustand zu befreien. Es ist der Anfang einer tiefgreifenden inneren Reise zur Selbstfindung und zur Integration der verschiedenen Aspekte unseres Selbst, die uns letztendlich dazu führt die Vielfältigkeit unseres Lebens zu kosten.

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